EK April 2018

Eisenbahn-Kurier 4/2018

Vorbild-Themen

  • Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
  • „Ludmillas“ in Polen: Verbleib ehemaliger DB- und BDŽ-Loks
  • Kübler Heavy Rail – Schwertransporte auf der Schiene
  • Alles auf Zucker! – Südzucker mit Neuverkehren auf der Schiene
  • Aus „Hannover“ wird „Zaragoza“ – Die spanischen Wismarer Schienenbusse
  • Einst & Jetzt: Probstzella
  • Rodelblitz 2018 – 20. Saison mit neuem Konzept
  • Bahnhof Metz – Wilhelminischer Großbahnhof für das Militär
  • Globetrotter: Zum „Kuckuck“ – Georgiens Schmalspurbah

Deutsche und bulgarische „Ludmillas“ in Polen

Foto: Markus LohneisenFoto: Markus Lohneisen In den letzten Jahren sind zahlreiche „Ludmilla“-Lokomotiven der DB ins Ausland gelangt. Die stückzahlenmäßig größte Anzahl ging dabei nach Polen, wo bislang insgesamt zwölf Unternehmen derartige Lokomotiven erworben haben. Hierbei handelt es sich vor allem um ehemalige 231 und 232 der DB. Aber auch einige in den Jahren 2000/ 2001 bei Adtranz in Kassel modernisierte W232 (ex DB-231/-242 und ex russische Werksbahn-TЭ 109P) sowie ehemalige 07 der Bulgarischen Staatsbahn BDŽ (entspricht weitgehend der DB-231) sind in Polen verblieben. Insgesamt hat es bislang mehr als 60 „Ludmillas“ nach Polen verschlagen, aktuell sind hier etwa 20 Exemplare aktiv.

In Polen werden die „Ludmillas“ im Regelfall als „BR231“ bzw. „BR232“ bezeichnet. Hierbei wird allerdings nicht präzise unterschieden, ob es sich bei der jeweiligen Lokomotive um eine ex-231 oder ex-232 der DB, eine bei Adtranz modernisierte W232 oder um eine ex-07 der BDŽ handelt. Die Betriebsnummer jeder Lok setzt sich aus der Baureihennummer und einer i.d.R. dreistelligen Ordnungsnummer zusammen (z. B. BR232-049). In vielen Fällen ehemaliger DB-Loks stimmen diese polnischen Ordnungsnummern mit der originalen DB-Ordnungsnummer überein. Es gibt aber auch zahlreiche Fälle, bei denen die Ordnungsnummern völlig willkürlich gewählt sind und somit keinen unmittelbaren Rückschluss mehr auf die Herkunft ­einer Lokomotive ermöglichen …

Kübler Heavy Rail – Schwertransporte auf der Schiene

Foto: Maik KopkeFoto: Maik Kopke Die Spedition Kübler aus Michelfeld-Erlin bei Schwäbisch Hall hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr auf Schwertransporte spezialisiert. Inzwischen verfügt das Unternehmen auch über eine Flotte mehrerer Spezial- und Begleitwagen für den Schwertransport auf der Schiene, der immer bedeutsamer wird.

Sowohl auf der Straße, auf dem Wasser, in der Luft als auch auf der Schiene zählen Schwertransporte noch immer nicht zum alltäglichen Geschäft. Daher haben sich in Deutschland etliche Firmen auf genau diese Schwertransporte spezialisiert, darunter auch die Spedition Kübler. Speziell ausgebildete Planer des Unternehmens können je nach Anforderung mittlerweile auf einen stetig weiterentwickelten Fahrzeugpool zurückgreifen: Schwerlast-Kräne für die Verladung von übergroßem Transportgut, aber auch die entsprechenden Zugmaschinen und Schwerlastfahrzeuge für den Straßen- und Schienentransport. So wurden durch das Unternehmen bereits Schiffe, SpaceShuttles, Flugzeugteile, Straßenbahnen oder auch Lokomotiven transportiert. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Infrastruktur müssen solche Spezialtransporte bis ins kleinste Detail vorbereitet werden. Meist fahren sie bei Nacht, da sowohl auf Autobahnen als auch auf Schienen tagsüber wenig Platz ist, besonders wenn ein Transportgut Überbreite hat.

Alles auf Zucker! – Neuverkehre dank Quotenende

Foto: Steven MetzlerFoto: Steven MetzlerDie Neuordnung des EU-Zuckermarktes hat zur Folge, dass der deutsche Südzucker-Konzern seinen Export mehr als verdoppelt. Das bedeutet gleichzeitig Neuverkehre für die Bahn, denn die Mannheimer setzen auf die Schiene.

Im Juni 2013 entschied die Kommission der Europäischen Union das ersatzlose Aus für die seit 1968 geltenden Regelungen zum Rübenmindestpreis und zur Zuckerquote für den Zuckermarkt in der EU nochmals um zwei Jahre zu verschieben. Doch am 30. September 2017 war damit endgültig Schluss – bis dahin galt für die Zuckerproduktion innerhalb der EU eine Obergrenze von jährlich 13,5 Mio. t. Auch die Exportlizenzen für Zucker unterlagen bisher strengen Regeln, 1,35 Mio. t durften zuletzt die EU verlassen.

Die spanischen Wismarer Schienenbusse

Foto: Juan Bautista Cabrera Pérez-Caballero/Eisenbahnmuseum MadridFoto: Juan Bautista Cabrera Pérez-Caballero / Eisenbahnmuseum MadridAb den dreißiger Jahren bewahrten die als „Schweineschnäuzchen“ bekannt gewordenen Triebwagen der Bauart Hannover der Waggonfabrik Wismar so manche Nebenbahn vor dem frühen Aus. Auch in Spanien kamen 32 dieser bemerkenswerten Triebwagen in Fahrt – neben Schmalspurfahrzeugen gab es hier sogar Ausführungen in iberischer Breitspur.

Von Ende 1932 bis Februar 1936 baute die spanische Waggonfabrik Carde y Escoriaza in Zaragoza insgesamt 32 Wismarer Schienenbusse – 14 Stück für Meterspur und 18 Stück für Breitspur, dazu drei Breitspur-Beiwagen. Diese Schienenbusse wurden in Spanien zeitlebens nach dem Firmensitz ihres Erbauers als „tipo Zaragoza“ bezeichnet. Zudem trug auch die Werbung der Waggonfabrik Wismar noch zur Desinformation bei. So heißt es in einem Text von Februar 1936: „Die außerordentlich günstigen Betriebsergebnisse mit diesem Wagen gaben uns die Möglichkeit, in den letzten vier Jahren insgesamt 40 Wagen für das Inland abzusetzen; außerdem laufen über 40 Wagen, die wir in Einzelteilen geliefert haben, auf spanischen Bahnen.“ Tatsächlich wurden aber nicht …

Bahnhof Metz

Foto: Sammlung Dr. Rainer HumbachFoto: Sammlung Dr. Rainer HumbachEiner der besterhaltenen deutschen Großbahnhöfe aus der Kaiserzeit ist in Metz/​Frankreich zu finden. Sein Bau diente vor allem militärischen Zwecken, und das Empfangsgebäude zeigt in einzigartiger Weise das Selbstbewusstsein des Kaiserreichs – dank Kaiser Wilhelm II, der persönlich an der Planung mitwirkte ...

Als ein Ergebnis des deutsch-französischen Krieges von 1870/1871 wurden dem Deutschen Reich 1871 das Elsass und Lothringen einverleibt, die fortan als „Reichsland Elsass-Lothringen“ unmittelbar dem deutschen Kaiser unterstanden. Schon bald darauf plante das Reich den Bau einer militärstrategischen Bahnverbindung von Berlin an die französische Grenze. Mit dem Gesetz vom 11. Juni 1873 zur „Erweiterung, Vervollständigung und besseren Ausrüstung des Staatseisenbahnnetzes“, dem sogenannten „Kanonenbahngesetz“, begann der Bau der insgesamt 805 km langen „Kanonenbahn“ von Berlin nach Metz in Lothringen. Gelder aus französischen Reparationszahlungen dienten zur ­Finanzierung. Die neue Linie nutzte auf 294 km Länge bereits bestehende Bahnlinien mit und insgesamt 511 km Strecke wurden neugebaut.


Modell-Themen im EK 4/2018

H0-Bahnhof Klützig: Mecklenburgisches aus den Niederlanden
Traxx F140 AC2 von Kiss in 1:32
Realistisches Gewässer an der Strecke
V 20 in H0 von Lenz
Erlebnis Modellbahn in Dresden
H0-Bahnhof Klützig: Mecklenburgisches aus den NiederlandenFoto: Jürgen Wisckow
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  • H0-Bahnhof Klützig – Mecklenburgisches aus den Niederlanden
  • Sächsischer DB-Abteilwagen – Teil 2: Der C Sa 11 wird zum B Sa 16 verkürzt
  • Spur 1 goes modern – Die Traxx F140 AC2 (Baureihe 185) von Kiss in 1:32
  • O sole mio … – Venedig im Miniatur-Wunderland Hamburg
  • Bachnachbildung – Realistisches Gewässer an der Strecke
  • Robuster Wehrmachtsdiesel – Die V 20 von Lenz in H0
  • Modellbahnspaß für alle – „Erlebnis Modellbahn“ in Dresden
  • Digitale Neuheiten 2018 – Messenachlese aus Nürnberg
RUBRIKEN:

Flohmarkt • Modellbahn-Kolumne • Neuheiten-Kurier • Veranstaltungen Vorbild/Modell • Impressum/Leserbriefe

Sächsische DB-Abteilwagen – Teil 2: Der C Sa 11 wird zum B Sa 16 verkürzt

Sachsen von CvN 010Foto: Marc Heckmann

Der „Wagenmeister“ Christoph von Neumann zeigt – auch mit Bauteilen aus seinem Programm – den Umbau sächsischer Wagenbauarten, die für die Epoche III fehlen: Im Teil 1 (EK 1/2018) wurde aus einem C Sa 11 ein „modernisierter“ B Sa 11, und nun entsteht durch ­Verkürzung ein B Sa 16.

Venedig im MiWuLa

miwula 2018 04

Am 21. Februar 2018 hat das Hamburger Miniatur Wunderland mit Venedig den zweiten Bau­abschnitt von „Bella Italia“ feierlich in Betrieb genommen. Wir laden Sie zu einem Rundgang durch die Lagunenstadt ein, die das Team um Freddy und Gerrit Braun eindrucksvoll im Maßstab 1:87 realisiert hat.