EK November 2020

Eisenbahn-Kurier 11/2020

Vorbild-Themen

  • Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
  • Fleißige Gravita: Güterverkehr auf der südlichen Marschbahn
  • Nostalgie über Ländergrenzen – Sächsisch-böhmische Freundschaft per Sonderzug
  • Der „Basalt-Express“ – 750-mm-Feldbahn der Basaltwerke Ostheim
  • Am Ende kein Happy End … – Abschied von der MaK DE 1024 (BR 240)
  • „Mobile InnoTrans“: RailAdventure mit dem Luxon auf Kundentournee
  • Einst & Jetzt – Hockeroda
  • Strukturwandel im Allgäu: 1962 mit dem P 1565 nach Oberstdorf
  • Wanderpokal 41 122 – Der interessante Lokomotiv-Lebenslauf
  • Hessenbahn-Standort Siegen: Die „Bw“-Anschrift kehrt zurück
  • Schienenbus nach Kaliningrad – Vor 25 Jahren möglich: 2.500 km mit dem VT 95
  • Globetrotter: US- und Sowjet-Dieselloks – Fahrzeugvielfalt in Estland

Güterverkehr auf der südlichen Marschbahn mit der kleinen Gravita

Foto: Sascha BuckowFoto: Sascha BuckowWährend die 218-Einsätze in und um Niebüll von vielen Eisenbahnfreunden genau unter die Lupe genommen werden, findet der nach wie vor rege Güterverkehr auf der südlichen Marschbahn deutlich weniger Beachtung. Unser Autor Sascha Buckow stellt die dortigen Verkehre vor.

Eines der ersten Einsatzgebiete für die damals nagelneue DB-Baureihe 261 „Gravita“ von Voith ist seit Ende 2010 die Bedienung des Güterverkehrs auf der südlichen Marschbahn rund um Itzehoe. Die Wahl fiel auf die Stadt an der Stör, da der Einsatzbereich der Loks vor Ort genau dem Aufgabengebiet entspricht, wofür die „kleine Gravita“ entwickelt wurde. Von Itzehoe aus fahren Güterzüge nach Brunsbüttel und auch bis in das knapp 60 km entfernte Hemmingstedt, vor Ort werden dann jeweils Rangierdienste und Anschlussbedienungen erledigt. Die Zugfahrten erfolgen dabei auf der Hauptstrecke Hamburg – Westerland (Sylt) – der sogenannten „Marschbahn“ – wo sich die Güterzüge den Nah- und Fernzügen anpassen müssen; dank der Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h gelingt das mit der Gravita sehr gut, auch wenn die Zuglasten teilweise recht hoch sind.

Sächsisch-Böhmische Freundschaft per Sonderzug

Foto: Arkadiusz SubczakFoto: Arkadiusz Subczak Einigkeit über Ländergrenzen hinweg ist in vielen tagesaktuellen Bereichen leider ein Fremdwort. Anders beim „Flügelradtouristik e. V.“! Dort steht die länderübergreifende und freundschaftliche Zusammenarbeit an erster Stelle bei der Durchführung von Sonderfahrten.

Am 2. Januar 2014 gründeten acht Sonderzugenthusiasten aus Tschechien und Deutschland in Dresden den Verein „Flügelradtouristik e. V. (FRT)“. Vorausgegangen waren Überlegungen, wie sich die schon seit vielen Jahren stattfindenden Sonderfahrten nach Tschechien weiterführen lassen. Ein Teil der Vereinsmitglieder war bereits zuvor bei anderen Vereinen oder Firmen als Sonderzugveranstalter bzw. Zugpersonal tätig und konnte so einiges an Erfahrung mit einbringen. Diese Kräfte galt es nun, zu bündeln. Von Beginn an stand fest, dass sich FRT auf Sonderreisezüge von Sachsen nach Tschechien spezialisieren würde.

Zugbildung: 1962 mit dem P 1565 nach Oberstdorf

Foto: Helmut Röth, EisenbahnstiftungFoto: chMit Ablieferung der V 100, die auch für den Nebenbahndienst geeignet war, hielt Anfang der sechziger Jahre der Strukturwandel bei der DB auch abseits der großen Magistralen Einzug. Ein Beispiel dafür ist der P 1565 von Buchloe nach Oberstdorf im Sommerfahrplan 1962.

Bei dem in den fünfziger Jahren einsetzenden Traktionswandel der DB standen zunächst die wichtigen Magistralen im Vordergrund, die, ausgehend vom Süden, sukzessive unter Fahrdraht gelangten. Moderne Elloks verdrängten immer mehr die veralteten Dampflokomotiven. Auf den vielen Nebenbahnen war zu dieser Zeit von der „modernen“ Eisenbahn noch wenig zu sehen. Zwar hatten auf vielen Strecken inzwischen Schienenbusse Einzug gehalten, aber vor lokbespannten Zügen kamen weiterhin die guten alten Dampflokomotiven zum Einsatz – die wenigen V 200 wurden dringend auf den noch nicht elektrifizierten Hauptbahnen benötigt.

Die „Bw“-Anschrift kehrt zurück: Hessenbahn-Standort Siegen

Foto: Dr. Rolf LöttgersFoto: Dr. Rolf LöttgersSeit 2014 sind wieder Triebfahrzeuge mit der Anschrift „Bw Siegen“ unterwegs. Gemeint ist damit allerdings nicht das frühere Bahnbetriebswerk der DB, heute Heimat des Südwestfälischen Eisenbahnmuseums, sondern die Werkstatt der Hessenbahn auf dem Gelände der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) auf der Eintracht. Die Hessische Landesbahn GmbH (HLB) ließ den damals seit 20 Jahren in Deutschland nicht mehr angewandten Bw-Begriff an ihren Fahrzeugen wieder aufleben.

Mit der Übernahme sämtlicher Aktien der Eisern-Siegener Eisenbahn (ESE) bis zum Jahr 1953 fiel der Siegener Kreisbahn (SK) auch der zentrale Rangierbahnhof auf der Eintracht mitsamt Lokschuppen und Werkstatt zu. Die ESE hatte in ihrer Blütezeit zehn Dampfloks im Bestand, und das bei einem Streckennetz von gerade einmal 14,2 km. Allein wenn man sich die Zahl der Gleisanschlüsse – maximal 27 – und die damals erreichten Transportleistungen im Güterverkehr, nämlich eine Million und mehr Tonnen pro Jahr, anschaut, wird deutlich, wofür diese zehn Maschinen gebraucht wurden.

Der „Basalt-Express“: 750-mm-Feldbahn der Basaltwerke Ostheim

Foto: Eberhard SchülerFoto: Eberhard Schüler1967 endete bei den Niederhessischen Basaltwerken Ostheim der Abbau, für den es einst eine 750-mm-Feldbahn mit einem eindrucksvollen Betrieb gab. Matthias Koch hat sich auf die Spurensuche begeben.

Wenn man heute mit dem Auto auf der A 7 zwischen Fulda und Kassel unterwegs ist, vorbei an vielen kleinen Bergkuppen, passiert man irgendwann auch die Autobahnausfahrt Malsfeld. Kaum jemand weiß, dass die Autobahn hier einmal von zwei Feldbahnstrecken unterquert wurde, auf der bis Mitte der sechziger Jahre sogar noch der Dampflokbetrieb herrschte.


Modell-Themen im EK 11/2020

Brawas neue Silberlinge
ÖBB-Reihe 2070 in H0 von Jägerndorfer
Dachflächen gestalten mit Kreativ3.De
Rocos H0-Kranmodell mit <br />hohem Spielwert
Neukonstruierter TEE-Triebzug SBB RAm in 1 : 87 von Märklin
Brawas neue SilberlingeFoto: jsk
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  • Die „Lollo“ ohne Rundungen: Die Vorserien-216 010 in H0 von Piko
  • Elektrisch ins Gebirge – Die Mariazellerbahn als H0e-Anlage
  • Brawas „Silberlinge“: Formneue H0-Wagenfamilie rollt an
  • Einmal über den Fluss – Diorama für die Gierfähre von Artitec
  • SBB RAm in 1 : 87 – Neukonstruierter TEE-Triebzug von Märklin
  • Diesellok für den Verschub: ÖBB-Reihe 2070 in H0 von Jägerndorfer
  • Aufs Dach gegeben – Dachgestaltung mit Kreativ3.De
  • Gar nicht so lang, die Leitung – Ein kleines Diorama entsteht
  • EDK 750 von Roco: H0-Kranmodell mit hohem Spielwert
  • Trix-78.10 mit neuen Rädern – Modellbahn-Werkstatt
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Marc Heckmann: ein kleines Diorama entsteht

Foto: Marc HeckmannFoto: Marc Heckmann

Um den neuen einachsigen Kabelrollen-Anhänger von Weinert in stimmiger Umgebung präsentieren zu können, hat Marc Heckmann dafür ein kleines Diorama gebaut. Wie das Schaustück entstanden ist, stellt er uns in diesem Beitrag vor.

Ein Diorama für die Gierfähre von Artitec

Foto: Heinz HofmannFoto: Heinz Hofmann

Nachdem EK-Autor Heinz Hofmann im EK 10/2020 den Bau der Gierfähre von Artitec in H0 vorgestellt hat, geht es in unserem aktuellen Beitrag darum, eine glaubhafte Szenerie für den Einsatz einer solchen rein durch Wasserkraft betriebenen Fähre zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen die Nachbildung eines Flussgewässers und die natürliche Ufergestaltung.