Damals bei Borsig: vom Werdegang einer Lokomotive

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Damit die Stehbolzen, die den äusseren Stehkessel mit der Feuerbüchse verbinden, sauber im Gewinde passen, werden die Löcher von außen mit einem Gewindebohrer gebohrt. Man bedient sich hierzu besonderer Werkzeugmaschinen, bei denen der Bohrer in einfacher Weise in der Höhen- und Seitenrichtung verstellt werden kann.

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Nachdem die gekümmelten Bleche durch Heftschrauben in den bereits vorher gebohrten Löchern zusammengehalten sind, werden sie mit einer hydraulischen Presse vernietet. Die Maultiefe einer solchen Presse muss so groß sein, dass der längste Kessel hineingesteckt werden kann. Bei den gewaltigen zur Anwendung kommenden Pressdrücken ergeben sich dadurch starke Abmessungen der einzelnen Pressenteile. 

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Nachdem der Langkessel und der Stehkessel für sich allein vernietet worden sind, werden beide Teile mit der so genannten Stiefelknechtplatte miteinander verbunden. Zur genauen Einhaltung der Zeichnungsmaße ist es erforderlich, dass der Kessel genau waagerecht ausgerichtet wird. Es werden zu diesem Zweck um den Kessel herum Schnüre gelegt, die an den Enden mit Gewichten beschwert sind. Vorn und hinten sind Lineale angeschraubt, an denen man die betreffenden Maße mit großer Genauigkeit ablesen kann.

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Da die Stehbolzen einem hohen Druck ausgesetzt sind, müssen die außen und innen vorstehenden Köpfe umgenietet werden. Das Umnieten geschieht mittels Luftdruckhämmer, unter Vorsetzen einer Schraubvorrichtung.

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Die Aufnahme zeigt das Einbringen der Rauchrohre. Der dargestellte Kessel ist ein Heißdampfkessel, bei dem der Dampf vor dem Eintritt in die Zylinder in einem Überhitzet auf eine Temperatur von 350 Grad erwärmt wird. So ein Überhitzer besteht aus einem System von Rohren, die in den so genannten Rauchrohren des Kessels stecken. Die durch die weiten Rauchrohre abziehenden Heizgase umgasen die Überhitzerrohre und geben dadurch die erforderliche Wärmemenge an den in diesen Rohren strömenden Dampf ab.