Deutsche Bahn stellt modernisierte Intercity-Wagen erstmals in Mitteldeutschland vor
[18. November 2013] Die Deutsche Bahn (DB) hat heute im Rahmen eines Pressegesprächs erstmals in Mitteldeutschland die vollständig modernisierten Intercitywagen vorgestellt.
Diese werden ab Januar 2014 auf der Strecke zwischen Leipzig und Wiesbaden (IC-Linie 50.1) eingesetzt. Weitere Strecken, auf denen die modernisierten Wagen bundesweit zum Einsatz kommen, sind die Strecken Hamburg–Bremen–Köln–Mainz–Stuttgart sowie Hamburg Bremen–Köln–Mainz–Frankfurt (Main).
Im Rahmen der Generalüberholung der IC-Flotte lässt die Deutsche Bahn noch bis Ende 2014 über 770 Intercity-Wagen vollständig überarbeiten und investiert dafür rund 250 Millionen Euro. Ziel ist es, sowohl den Fahrkomfort der Reisenden erheblich zu verbessern, als auch die Wagen für ihren Einsatz bis 2023 fit zu machen.
„Mit diesem gigantischen Modernisierungsprogramm machen wir aus der betagten IC-Flotte wieder echte Wohlfühl-Züge und lösen einen weiteren Teil unseres Kundenversprechens ein, die Reisequalität nachhaltig zu steigern“, sagt Artur Stempel, Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Sachsen. „Ich bin sehr froh darüber, dass wir mit den rundum erneuerten Fahrzeugen jetzt endlich auch den Komfort für unsere Reisenden auf der Strecke zwischen Leipzig–Erfurt–Frankfurt–Wiesbaden deutlich erhöhen können.“
Die Modernisierung der Intercity-Züge beispielsweise die Erneuerung von 46.000 Sitzen mit Lederbezug in der 1. Klasse und Veloursstoff in der 2. Klasse. Außerdem werden Steckdosen eingebaut und Wandverkleidungen, Tische sowie etwa 42.000 Quadratmeter Teppich erneuert. Die Bistrowagen erhalten eine neue technische Ausstattung. Zusätzlich wird das Kleinkindabteil im Servicewagen neu gestaltet und der Bereich für mobilitätseingeschränkte Reisende vergrößert. Neben den Erneuerungen im Komfortbereich spielen auch technische Maßnahmen eine Rolle. Die technischen Modernisierungsmaßnahmen konzentrieren sich unter anderem auf die Türen, Klimaanlagen und die Energieversorgung.
Über eine Million Fertigungsstunden sind insgesamt für die Umbauarbeiten kalkuliert. Eine besondere Herausforderung des Projekts stellt die Vielzahl an unterschiedlichen Wagentypen dar: Die Wagenflotte besteht aus 34 Bau- und Unterbauarten mit unterschiedlichen Varianten. Die Fahrzeuge sind teilweise bis zu 40 Jahre alt und kommen aus den Beständen der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn. Ein standardisiertes Fertigungsverfahren ist somit kaum möglich. Zudem waren umfangreiche Vorarbeiten nötig. So wurden beispielsweise zu Beginn des Projektes für alle Varianten individuelle Zeichnungen für das neue Innenraumdesign angefertigt. Diese vorgelagerten Ingenieurleistungen erfolgten durch die DB Systemtechnik. Mit der Umsetzung sind die Werke der DB Fahrzeuginstandhaltung in Neumünster, Kassel und Nürnberg beauftragt.
Die Überarbeitung der Intercity-Züge ist Teil eines umfassenden Modernisierungskonzepts der DB für den Fernverkehr. Im August wurde das Redesign der 44 ICE-2-Züge abgeschlossen, die 59 ICE 1 wurden bereits in den Jahren davor modernisiert. Ab 2016 ist geplant, mit dem Redesign der ICE-3-Flotte zu beginnen. Zusätzlich steht noch die Lieferung von 16 neuen ICE 3 sowie 27 Doppelstockzügen aus. Langfristig kommen noch bis zu 300 ICx hinzu. Insgesamt plant die DB, in den nächsten Jahren rund zwölf Milliarden Euro in die Fahrzeugflotte zu investieren.
Quelle: Deutsche Bahn AG
Fotos: Dierk Lawrenz