ek 2017 06

Eisenbahn-Kurier 6/2017

Vorbild-Themen

  • Brennpunkt Eisenbahn – Aktuelles entlang der Schiene
  • Dampfspektakel in Elbflorenz – Das Dresdner Dampfloktreffen 2017
  • Neue Vectron am Start: Große Auslieferungswelle bei Siemens
  • Wagen nach DB-Vorbild – Die UIC-X-Wagen der FS
  • Einst & Jetzt: Das Bw Wustermark
  • Wie in alten Zeiten – Mit 052 988 durch Oberschwaben
  • Mehr als „heiße Luft“: Kraftwerk Mannheim mit neuer Dampfspeicherlok
  • Neubau auf schmaler Spur – Die neue Tonbahn der Waldeisenbahn Muskau
  • „Aachen Süd“ 1964: Dampfbetrieb auf der Steilstrecke
  • Kesselzerknall von 50 846 – Unfall in Kenzingen 1941
  • Globetrotter: Dampf und Pagoden – Birmas Staatsbahn genehmigt Dampflokeinsatz

Neue Vectron am Start

Foto: Steffen OttFoto: Steffen Ott Nach der erfolgten Zulassung einer Lok begann Siemens im März mit der Auslieferung und der Auslagerung zahlreicher bereits fertiggestellter Vectron-Lokomotiven. Der farbenfrohe Vectron 193 640 hingegen kam zunächst nur zwischen der österreichisch-italienischen Grenze und deutschen Zielen zum Einsatz, bevor die Lok Anfang April zu Personalschulungen nach Verona überführt wurde.

Nach ihrer Rückkehr vom Bf Brenner überstellte die MRCE-schwarze 193 644-2 am 10. März 2017 zahlreiche weitere D/A/I-Fahrzeuge zunächst aus Platzmangel als DbZ 52299 von München Laim Rbf nach Köln West. Im Zug befanden sich mit den Maschinen 193 643 und 193 645 zwei weitere MRCE-Loks, außerdem mit 193 550 und 193 551 die beiden ersten fertiggestellten Vectron-Lokomotiven für Alpha Trains. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg hatte 2016 bei Siemens insgesamt sechs Maschinen bestellt – mit einer Option auf vier weitere, welche im März 2017 eingelöst wurde. Sie tragen die mittlerweile bekannte hellgrüne Alpha-Trains-Farbgebung. Seitlich angebrachte Werbefolien mit der Aufschrift „Zwei Pole mit enormer Zugkraft“ sollen die Zusammenarbeit zwischen AlphaTrains und dem Mieter TX Logistik symbolisieren. Zwischen der Zuglok und den genannten Lokomotiven waren noch die weiße DC-Lok 170 020 sowie 170 034 eingereiht, desweiteren eine neue, noch nicht benummerte, weiße AC-Lok. Zu ihrer Identifizierung ist derzeit lediglich die Fabriknummer 22208 bekannt …

Wagen nach DB-Vorbild: die UIC-X der FS

Foto: Wolfgang Bügel, Archiv der EisenbahnstiftungFoto: Wolfgang Bügel, Archiv der Eisenbahnstiftung Ab den sechziger Jahren beschafften die Italienischen Staatsbahnen nach DB-Vorbild rund 4.700 Reisezugwagen vom 26,4 m langen Typ UIC-X, die im Fernverkehr jahrzehntelang auch auf deutschen Schienen ­heimisch waren.

Als Dr.-Ing. Adolf Mielich 1951 ­seinen ersten Prototypen eines 26,4 m langen Wagens der Öffentlichkeit vorstellte, ahnte er wohl kaum, dass dieses Längenmaß künftig bei der DB und später europaweit Standard werden würde. Ab 1953 beschaffte die DB über 6.000 Reisezugwagen in diesem Einheitsmaß, und in den folgenden Jahrzehnten fuhren tausende von gleichlangen Wagen in Reisezügen aller möglichen Gattungen des Nah- und Fernverkehrs bis hin zum TEE – aber nicht nur in Deutschland …

Die neue Tonbahn der WEM – Neubau auf Schmalspur

Foto: Tom-Karsten AlexanderFoto: Tom-Karsten AlexanderDem Abbau der Braunkohle in der Lausitz fallen nicht nur Dörfer zum Opfer, sondern auch Eisenbahnstrecken. Was bei der „großen“ Bahn oft mit Streckenverlegungen kompensiert wurde, ist nun erstmals auch bei einer Schmalspurbahn geschehen. Entstanden ist eine Neubaustrecke für die Waldeisenbahn Muskau. Tom-Karsten ­Alexander war bei der Eröffnung der neuen Tonbahn dabei.

In den vergangenen Jahren waren bundesweit zahlreiche Eisenbahnstrecken vom Niedergang und der Schließung betroffen. Dieses Schicksal drohte auch der Tonbahn, dem letzten original verbliebenen Streckenast der Waldeisenbahn Muskau (WEM), als im Jahr 1992 der Braunkohleplan für den Tagebau Nochten aufgestellt und zwei Jahre später genehmigt wurde.

„Aachen Süd“ 1964 – Dampfbetrieb auf der Steilrampe

Foto: Dr. Rolf LöttgersFoto: Dr. Rolf LöttgersDie Steilrampe von Aachen Hbf hinauf zum Aachener Wald bot dem Eisenbahnfreund zu Beginn der sechziger Jahre fantastische Schauspiele: Internationale Zugläufe und abwechslungsreiche Zug­bildungen, Schiebelokbetrieb und noch immer reger Dampflokeinsatz.

Die Steilrampe von Aachen Hbf nach Aachen Süd ist Teil der internationalen Bahnstrecke von Köln über Aachen und Lüttich nach Antwerpen. Die 85,4 km Strecke von Köln bis zum damaligen Grenzbahnhof Herbesthal, deutscher Teil des „Eisernen Rheins“, wurde zwischen 1839 und 1843 von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet. Am Anfang des am 15. Oktober 1843 in Betrieb genommenen Abschnitts von Aachen bis Herbesthal (15,6 km) befindet sich die 2,16 km lange Steilrampe, die von der Ausfahrt Aachen Hbf (km 70,6) bis zur Einfahrt in den Betriebsbahnhof Aachen Süd (km 72,75) von 186 auf 242 ansteigt. Zur Bewältigung dieser fast durchgängig 26 ‰ geneigten Rampe – auf 350 m Länge sind es maximal sogar 26,80 ‰ – entschieden sich die Erbauer damals für einen Seilzugbetrieb mit ortsfester Dampfmaschine. Das Maschinenhaus stand am oberen Ende der Steilrampe zwischen den beiden Streckengleisen. Die zwei im „Maschinenberg“ eingemauerten Dampfmaschinen leisteten 200 PS und den erforderlichen Dampf lieferten drei Kessel. Die Dampfmaschinen setzten ein auf 420 eisernen Rollen ruhendes endloses Drahtseil in Bewegung, das am unteren Ende der schiefen Ebene über ein horizontales Rad umlief. Am oberen Ende der Steigung „schlang es sich um die Treib-, Spann- und Leiträder“, wie Karl Kumpmann in seiner 1910 erschienenen Geschichte der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft schreibt …

Dampf und Pagoden – Birmas Staatsbahn genehmigt Dampflokeinsatz

Foto: Bernd SeilerFoto: Bernd SeilerNach neun Jahren zogen im Januar 2017 erstmals wieder Dampflokomotiven passende Zuggarnituren aus eigener Kraft über die Gleise der Myanma Railways. Bis es soweit war, musste der Reiseveranstalter Bernd Seiler jedoch einige Überzeugungsarbeit leisten. Aber es hat sich gelohnt, wie die folgenden Seiten zeigen.

Es war der 24. April 2008, als die Staatsbahn Birmas (Myanma Railways) alle auf der Strecke befindlichen Züge mit Dampftraktion anhalten und die Zugloks abspannen ließ. Das Dampflokende kam somit mehr als überraschend … Alle Dampfloks wurden in Pyuntaza zusammengezogen, dort abgestellt und die Stangen abgebaut. Das Schicksal der Dampftraktion in Birma schien besiegelt.
Noch im April 2008 wurden erste Verhandlungen über den Einsatz von dampfgeführten Charterzügen auf den Staatsbahngleisen Birmas geführt, die jedoch erst  neun Jahre später, im Januar 2017 erfolgreich abgeschlossen werden sollten. Für eine Gruppe ausländischer Fotografen rollten Dampflokomotiven mit authentischen Zügen über die Hauptbahn Yangon – Mandalay und auf der Strecke nach Mottama. Doch wie kam es dazu? Nach zähen Verhandlungen hatte sich die Staatsbahn im Jahr 2009 bereit erklärt, zumindest Charterzüge mit Dampflokomotiven zuzulassen …


Modell-Themen im EK 6/2017

39. Intermodellbau in Dortmund
Zugbildung des IR 2202 „Rennsteig“ 1998
Rocos Doppel-„Taigatrommel“ 2M62 in H0
Brawas Umbauwagen mit LED und Dietz-Decoder DSE F1
Baureihe 95.0 (pr. T 20) von Arnold in TT
39. Intermodellbau in DortmundFoto: Jürgen Wisckow
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  • 39. Intermodellbau – Europas Modellbaumesse Nr. 1
  • Bunte Bahn in Thüringen – IR 2202 „Rennsteig“ im Jahr 1998
  • Preußische S 10.1 in 1:87 – Teil 5: Vierzylinder-Verbundlok 17 1137 Bauart 1914
  • Lugansker Gigant in H0 – Rocos Doppel-„Taigatrommel“ 2M62
  • LED-Zugbeleuchtung! – Brawas Umbauwagen mit Dietz-Decoder DSE F1
  • Thüringer Kraftprotz in TT – Baureihe 95.0 (pr. T 20) von Arnold
  • Schotterverladung als Laderampen-Szenerie – Modellbahn-Werkstatt
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Alfred macht’s: Vierzylinder-Verbundlok 17 1137 Bauart 1914

Foto: Alfred FordonFoto: Alfred Fordon

Nach der preußischen S 10.1 von 1911 im EK 9 und 10/2016 lässt uns Alfred Fordon daran teil­haben, wie aus dem Roco-Modell eine verbesserte dreidomige S 10.1 (17.10) der Bau­art von 1914 entsteht – ein weiteres ­Mitglied der S 10-Fa­milie mit ganz eigener Optik.

Schotterverladung als Laderampen-Szenerie

Foto: Arnold HumerFoto: Arnold Humer

Eine ländliche Vorbild-­Laderampe inspirierte Arnold Humer, eine Schotterverladeszene nachzustellen. Er zeigt, dass auch ungewöhnliche Methoden wie z. B. Sandstrahlen zum Ziel einer realistischen Gestaltung führen.